Nazis quälen Ökobauer aus Melkers bei Meiningen

Naziterror ist Alltag in Südthüringen. Im etwa 10 km nördlich von Meiningen gelegenen Melkers wurde am 19. August ein Ökobauer von Neonazis drangsaliert und gedemütigt. Polizei und Presse schweigen bisher. Die Ermittlungen gegen die Täter laufen.

Am Morgen des 19. August fuhr der Bauer auf seinen Hof, um seine Tiere zu füttern. Dort wurde er von fünf Neonazis aus dem Ort schon erwartet. Sie riefen „Heil Hitler“, beschimpften ihn als „dreckige, stinkende Judensau“ und sagten „Du linke Ratte, jetzt kriegen wir dich“. Die Neonazis töteten brutal eine Ente und drohten weitere Tiere zu töten. Den Bauern forderten sie auf vor ihnen niederzuknien und sich selbst zu demütigen. Unter Androhung körperlicher Gewalt zwangen sie den Bauern „Adolf Hitler ist der Größte.“ und „Ich bin eine stinkende Judensau.“ zu sagen. Im Anschluss schlugen sie ihm mit einer Holzlatte auf den Kopfen und fügten ihm so schwere Kopfverletzungen zu. Als die Täter von ihm abließen und weg gingen, schleppte sich der blutüberströmte Bauer zu seinem Auto. Er benötigte durch eine Bluterkrankheit Medikamente.

Die Polizei fasste die Täter noch am selben Tag, verweigerte es aber eine Pressemitteilung herauszugeben und schweigt bis heute über den Vorfall.

Der antifaschistisch engagierte und umweltbewusste Bauer wird nun von den Tätern bedroht. In der Nacht von Freitag (28.09.) auf Samstag (29.09.) bekam er einen Anruf. Der Anrufer drohte ihm. In fünf Tagen werde er tot sein. Der Bauer schläft schlecht, hat Angst um seine Frau und seine Tiere.

„Die Antifa Südthüringen solidarisiert sich uneingeschränkt mit dem betroffenen Ökobauern und fordert alle Medien auf, sich dem Fall anzunehmen und Öffentlichkeit zu schaffen.“, so Stefan Müller, Pressesprecher der Antifaschistischen Gruppe Südthüringen (AGST). „Naziterror stößt in Südthüringen nur allzu oft auf Ignoranz oder wird gar toleriert. Antifaschisten und Zivilgesellschaft müssen gegen den Terror und das Schweigen entschlossen und gemeinsam Widerstand leisten.“, so Müller weiter.

Quelle: agst.antifa.net

Weitere Informationen: agst.antifa.net

Interview mit dem Radio Lotte Weimar:
(7:24 min)

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http://www.agst.antifa.net/archiv/text082.htm#RadioLotte

Anmerkung der Redaktion Gruene-SM.de:

Nach unseren Informationen scheint es sich nicht um einen zertifizierten „Ökobauern“ zu handeln und es waren wohl auch gerichtliche Klagen im zusammenhang mit Tielquelerei in der Vergangenheit des Bauern. Bisher hat noch keine regionale oder überregionale Zeitung über den Vorfall berichtet, wass uns ein wenig wundert, da sonst über jeden Handtaschen-Diebstal geschrieben wird, warum also nicht hier?

Man möchte keine zweites Mügeln sein, so die Vermutung von Stefan Müller, Pressesprecher der Antifaschistischen Gruppe Südthüringen (AGST).Aber ein zweites Mügeln kann es auch gar nicht werden, da hier keinerlei ausländische Mitbewohner wie eine Herde Tiere durch die Stadt geprügelt wurden.

Ein Informationssperre jedoch scheint möglich, da die Diskussion über einen Neonazisübergriff auf einen „nicht ausländischen Bürger“ in der Presse, ein besorgniss erregendes Bild erzeugen würde. Was nicht zu entschuldigen ist, ist die Tatsache eines rechtsradikalen Übergriffes mit Körperverletzung, was nun gerichtliche Folgen nach sich zieht.

Redaktion
Gruene-SM.de