3 Milliarden

Wir schreiben das Jahr 2090. Bürgerkriege, Hungersnöte, Wassermangel, Hitze, Dürren, machen Afrika und Teile der übrigen Welt unbewohnbar. Die Antarktis und Gletscher kennt man nur noch aus Geschichten und Büchern. Der Kampf um Ressourcen hat begonnen. Flüchtlingsströme eines bisher nicht geahnten Ausmaßes…….Es ist kein Szenario eines Science-Fiction-Films. Wenn wir nicht noch mehr tun, steuern wir auf eine Klimaerwärmung von 3 Grad zu. 3 Milliarden Menschen werden weltweit ihren Lebensraum verlieren, weil die Welt tlw. unbewohnbar wird. (lt. IPCC-Bericht) Es sind die Realitäten Ende des 21jh. Man muss auch keine Angst machen, viel mehr muss Bewusstsein geschaffen werden, was passiert, wenn wir nicht handeln und umdenken (Wandel = Veränderungen) – es sind fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Wissenschaft, der noch zu wenig Gehör geschenkt wird. Klimawandel und Klimaschutz ist keine Ideologie oder Meinung! Die politischen Entscheidungen sollten auch auf Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen geschehen. Stattdessen werden trotz weltbeherrschender Krise, die politischen Entscheidungen vom Lobbyismus, dem Geld und der Wirtschaft getragen. Dabei kann nur der Klimaschutz unsere Wirtschaft langfristig schützen.

Wie rechtfertigen wir dies vor unseren Kindern und Enkeln?
Was soll uns das kürzlich beschlossene Koalitionspapier sagen? Man kann es nicht schönreden oder stolz darauf sein. Auch wenn die Einigung einige Punkte beinhaltet, die uns etwas voranbringen (u.a. Umsetzung Gebäude-Energie-Gesetz, Planungsbeschleunigung der Erneuerbarer Energien, CO2 Erhöhung der LKW-Maut zur Finanzierung des Schienensektors, Sektorenziele bleiben grundsätzlich erhalten, Stärkung des Naturschutzes), sind andere bitter zu schlucken.

Es ist nur ein Kompromisspapier. Es wird immer wieder blockiert und auf die Bremse getreten. Man blickt in der Ampel nicht in dieselbe Richtung. Scheinbar ist mehr in dieser Koalition nicht möglich. In diesem Rahmen muss sich verständigt und gearbeitet werden. Das ist teilweise unbefriedigend, weil man eigenen Zielen deutlich hinterherläuft. Vor allem im Verkehrssektor, der immer mehr zum Sorgenkind der Koalition wird. Aber laut Lindner liegt das Problem sowieso nicht in diesem Ministerium, sondern bei den Bürgern. Doch wenn keine Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den CO2 Ausstoß minimieren und der Bürger aktuell noch keine wirklichen Alternativen hat z.B. auf ÖPNV, E-Auto oder Fahrrad, ist es naiv, die eigene Verantwortung wegzuschieben. Wenn man bedenkt wie viele neue Autobahnkilometer die FDP als Ziel hatte, kann man fast froh sein über das Ergebnis.

Das einzig Positive – das Gesamtpaket, dass man mit Energie und Kraft mit den unterschiedlich denkenden Parteien versucht Deutschland voranzubringen. Auch wenn einzelne Projekte sicher dem 1,5 Grad Ziel nicht nur schaden, sondern gar es in noch weitere Ferne schieben. Insgesamt ist es einfach zu wenig. Aber wir leben in einer Demokratie und alle Entscheidungen unterliegen demokratischen Prozessen. Es können oder wollen nicht Alle das Notwendige tun, um entscheidend voranzukommen. Es wäre aber deutlich mehr gegangen und hätte auch deutlich mehr gehen müssen, wenn man in dieselbe Richtung geblickt hätte.

Klimaschutz ist Gesetz! Das hat nichts mit Verboten zu tun, sondern dem Schaffen neuer Möglichkeiten und Freiheiten, damit es auch kommenden Generation gut geht. Wir können es nur gemeinsam schaffen – Politik und Gesellschaft – wir habe alle Mittel in der Hand, die es braucht, um eine lebenswerte Zukunft für uns und die kommenden Generationen zu schaffen. Eine nachhaltige Zukunft, eine Versorgung mit Erneuerbaren Energien, mehr Unabhängigkeit und regionale Wertschöpfung auch und gerade bei der Energieversorgung; das alles ist keine Utopie. Es ist technisch und wirtschaftlich möglich. Jetzt braucht es nur noch den politischen Willen und die Menschen in der Gesellschaft, die es weiter vorantreiben Lasst es uns zusammen anpacken. Jeder hat die Wahl – nicht nur an der Wahlurne.