Video-Konferenz mit Katrin Göring-Eckhardt

Die Südthüringer Grünen trafen sich kürzlich mit ihrer Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Katrin Göring-Eckhardt, im Video-Meeting. Rund 15 Bündnisgrüne aus dem Regionalverband Schmalkalden-Meiningen-Suhl konnten ihrer Thüringer Bundestagsgrünen fragen stellen und einfach in den Gedankenaustausch eintreten. Gemeinsame Termine sind bekanntlich derzeit nicht möglich. Und so ging es natürlich auch um die Corona-Pandemie und die Folgen der zahlreichen Maßnahmen. „Wird die Pandemie als Chance wahrgenommen oder wird der Klimaschutz jetzt im Zuge der Wirtschaftsförderung geopfert?“, fragte der Suhler Bündnisgrüne Tobias Lemme. „Ich bin grundsätzlich ein optimistischer Mensch. Wir können jetzt die Chancen nutzen und mehr für den Klimaschutz tun. Frankreich und Deutschland wollen die Klimaziele einhalten und die Gebäudesanierung sowie erneuerbare Energien voranbringen. Aus der Krise kommt man nur mit mehr Ökologie raus und dazu sind nachhaltige Investitionsprogramme nötig“, so die Fraktionschefin.

Sorgen bereitet Katrin Göring-Eckhardt die Zunahme von Gewalt in Familien. „Wir müssen die Kinder durchzukriegen. Sie leiden sehr stark unter den Beschränkungen. Ich glaube, Ostfrauen sind da resilienter. Sorgen bereitet mir auch die Spaltung der Gesellschaft. Den Ärmeren geht es schlechter.“ Weitere Frage drehten sich um die Rolle der Frauen und was passiert, wenn die Eltern arbeiten gehen müssen, aber auch die Kinder bei der Schularbeit zu Hause betreut werden sollen. Um den Stoff nachzuholen bieten sie Schulen in Berlin Unterricht in den Sommerferien an, um Defizite auszugleichen.

Der Suhler Stadtrat Bernhard Hofmeier kritisierte die uneinheitlichen Regelungen in den Kommunen und vor allem die unterschiedlichen Schulöffnungen. „Es kommt teilweise keine zusammenhängende Arbeitswoche raus“, so Hofmeier. „Es gibt leider keine bundeseinheitliche Regelung. Trotz des Digitalpaktes von 2018 sind bisher nur 20 Millionen Euro abgerufen worden. Das muss besser werden. Dafür sind aber die Länder zuständig. Viele Lehrer aus der Risikogruppe gehen trotzdem in die Schulen oder unterrichten von zu Hause per Videoübertragung im Klassenzimmer. Ideen gibt es viele und auch das Geld dazu“, antwortete Göring-Eckhardt. Dazu bemerkte die Jugendpfarrerin, Anna Böck, von den Suhler Grünen: „Online-Unterricht ist auf dem Land nicht so einfach, wegen der teilweise sehr schlechten Netz-Verbindung. Unsere „Junge Gemeinde“ trifft sich auch online.“ Katrin Göring-Eckhardt: „Wir fordern schon lange ein Recht auf schnelles Internet. Das haben wir schon mehrmals in den Bundestag eingebracht.“ Nach einer vollgepackten Stunde mit Fragen und Antworten wurde das Video-Meeting der Grünen beendet. Die Suhler Grünen treffen sich einmal pro Woche im Netz.

Das Grüne Büro in der Suhler Rimbachstraße 15 hat ab 26. Mai 2020, immer dienstags, von 10.00 bis 14.00 Uhr, geöffnet. Natürlich unter Einhaltung der gesetzlichen Hygienebestimmungen.